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Kärbholz: Rastlos (Review)

Artist:

Kärbholz

Kärbholz: Rastlos
Album:

Rastlos

Medium: CD
Stil:

Streetpunk/Deutschrock

Label: Better Than Hell / Edel
Spieldauer: 48:41
Erschienen: 25.01.2013
Website: [Link]

Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! Warum nach Südtirol, wenn das Bergische Land doch auch seine schönen Seiten hat? Wie zum Beispiel das Kaff Ruppichteroth, aus dem KÄRBHOLZ stammen, die mit "Rastlos" ihr fünftes Album veröffentlichen und das in der Nähe von Bonn liegt. Zur musikalischen Verortung kann man aber auch sagen, dass KÄRBHOLZ' Heimat zwischen Düsseldorf und Frankfurt liegt.

In den deutschen Albumcharts ist "Rastlos" übrigens auf Platz 16 eingestiegen, was sicherlich einerseits am grassierenden Deutschrock-Trend liegt, andererseits aber auch Beleg dafür sein kann, wie gut die Platte geworden ist. Ziemlich genau zwischen Streetpunk und Deutschrock angesiedelt und mit ein paar Country-Einsprengseln veredelt, beweist die Band mit ihrer fünften Platte, dass sie zu den besseren ihres Genres gehört. Das zumeist flott gehaltene Material kommt schnörkellos auf den Punkt, ist eingängig und spielerisch nahezu makellos. Torben Höffgen gehört zudem zu den besten Sängern, die man in diesem Genre zu hören bekommt, seine Stimme ist melodisch rau und markant und jede Gesangslinie sitzt. Zudem hat "Rastlos" dank der Produktion von Andy Classen einen richtig guten, dicken Sound.

Textlich geht es um das Leben und seine Fallstricke. Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit, Freiheit, anders sein, zu seinen Fehlern stehen, auf die Fresse fallen und wieder aufstehen, die Liebe zur Musik, das sind die Themen, denen sich KÄRBHOLZ widmen. Patriotismus oder gar Nationalstolz sucht man - zum Glück - vergeblich, in "Tag an Tag" geht es viel mehr darum, dass Ruppichteroth einziemlich langweiliges Kaff zu sein scheint. Die Band hat aber auch die passende Worte für diejenigen parat, die meinen, der Band ans Bein pissen zu müssen, weil sie Deutschrock spielt. Das alles aber angenehm unplump und durchaus gewandt. Countryeinflüsse kennt man bei KÄRBHOLZ schon, die kommen dieses Mal im ruhigeren "Mein eigenes Bild", dem flotten "Fallen & Fliegen" sowie dominierend in "Pure Love" recht oft vor. Ein bisschen Ska darf nicht fehlen und ansonsten springt man zwischen rockigeren und punkigeren Songs hin und her und spendiert griffige, teilweise mitgrölkompatible Refrains. Einen richtig großen Hit macht man zwar nicht aus, dafür ist das Material durchgängig auf gleichbleibendem, hohen Niveau. Im Genrekontext gesehen natürlich.

FAZIT: KÄRBHOLZ zählen den den Guten in einem Genre, das derzeit im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit steht. Was aus verkaufstechnischer Sicht sicherlich nicht unbedingt schlecht ist, aber auch ohne diese leidige Diskussion sind KÄRBHOLZ einfach eine gute Band mit einem starken neuen Album.

Andreas Schulz (Info) (Review 5722x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Ich hör mir beim Leben zu
  • Was wirklich zählt
  • Dieses Lied
  • Tag an Tag
  • Mein eigenes Bild
  • Fallen & Fliegen
  • Bis zum Mond
  • Rastlos
  • Pure Love
  • Bett aus Rosen
  • Wir sind die Nacht
  • Das Boot
  • Das Feuer (noch immer) in mir

Besetzung:

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